Idee und Motivation für die WuppDays XXL
Hintergrund:
Bereits zu 10 WuppDays, einem WuppBreak, einem Hackathon und in einem neuen WuppHaus kamen Menschen an Orten zusammen, um Ihre Vision von einer Gemeinschaft, die auf Selbstbestimmung, Vertrauen und Kollaboration (Zusammenwirken) basiert, zu verwirklichen. Der Weg, den die Mitwirkenden wählten, war zwar lange verwildert gelegen und wirkte unzugänglich, doch durch das Teilen von Fähigkeiten und Ressourcen pflasterten wir Pfade zu neuen Beziehungen. Diese Beziehungen konnten gelingen, weil in ihnen keine Erwartungen an ein Entgelt, an eine Gegenleistung des anderen, kein ich helfe dir, dann hilfst du mir lagen. Vielmehr sahen sich die Menschen einer gemeinsamen Vision verbunden, und jede/m stand es frei, sich aktive für die eigenen Vorstellungen einzubringen, dann Interessierte zu finden und gemeinsam Neues zu gestalten. Indem die Gruppe das Teilen förderte und durch Konzepte, Web-Tools oder Videos mit anderen in der Welt zu teilen suchte, wurde aus einer Gruppe von Menschen eine Gemeinschaft. Teilen initiiert Gemeinschaft, die ein inklusives Wir anstrebt.
Zu beobachten ist, dass immer mehr Menschen neue Pfade wagen, ja dass es auch Edelmutige gab, die bereits vorausgestrebt sind, um die Pflastersteine vorzubereiten, die wir heute legen. Damit die Bewegung des Teilens sich ausweiten kann, braucht es mehr Orte, an denen sich Menschen begegnen können, sich dann in Lösungsansätzen zusammenfinden und Möglichkeiten (in Form von Ressourcen und Fähigkeiten/Kompetenzen) offen liegen, diese konkret umzusetzen. Viele Menschen ahnen die große Not unseres Planeten, das Leid und die Gewalt, die andere erfahren, sehen die aktuellen ökonomischen Zwänge und haben sich deshalb aufgemacht, die Probleme zu analysieren. Anschließend stellt sich die Frage was getan werden kann, um aktiv zu werden.
An dieser Frage gerät die Bewegung kontinuierlich ins Stocken. In Begegnungsräumen wie den WuppDays, der Utopikon, dem Utopival, u.ä. sehen sich diverse Gleichgesinnte und lassen ihre Ideen in Dialogen auf Augenhöhe zusammenfließen. Das Teilen von Ideen erfordert die Kraft des Zuhörens und den Mut, zu antworten. Doch diese Zeiten weilen nur sehr kurz (3 Tage – 3 Wochen) und die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Die Online-Kommunikation ist zehrfahren, viele Interessierte finden sich in den Tools nicht zurecht und die Produktivität ist gering. Zudem können Menschen, die auf einem dieser oder ähnlichen Treffen des Teilens waren, in den Tagen danach, wenn sie wieder ihrem Alltagstrott unterliegen, ihre Motivation schwinden sehen. Es sind folglich mehr Räume für die Bewegung des Teilens notwendig.
Die Erfahrungen und Erlebnisse der vergangenen WuppDays können wir nun in eine größere Form einfließen lassen. Momentan hat diese folgende Gestalt: Wir haben die Möglichkeit für 3 Wochen im Wartenberger Hof einen Rahmen zu gestalten. Die Teilnehmerzahl am Hof liegt bei 300 pro Tag. Diese könnten im Garten zelten oder auch in den Seminarräumen schlafen.
Zudem biete Berlin viele weitere Möglichkeiten an Orten, wo wir zeitgleich WuppDays veranstalten könnten. Diese Orte könnten unterschiedliche Themen haben, beispielsweise könnten in dem Seminarhaus Vorträge, Workshop, Offene Dialoge stattfinden. Und an einem anderen Ort Joga, Meditation, Massage. Und an einem anderen Ort ein Hackaspace. Und an wieder einem anderen Ort Musik & Kunst, etc.
Eine unbegrenzte Teilnehmerzahl ist im Sinne des inklusiven Wirs wünschenswert.
Als Zeit wurde für die WuppDays XXL Berlin Ende April (Ostern) angepeilt.
Ziele der WuppDays:
• Begegnungsraum für die Bewegung des Teilens
• Da die WuppDays XXL Berlin 3-4 Monate vor dem Sommertreffen liegen, welches Friederike Habermann auf der Utopikon eingeleitet hat und dieselbe Bewegung einlädt, können sich Menschen für die Vorbereitung dieses Sommertreffens zusammenfinden. Außerdem wird durch die Verbindung beider Treffen die Verwirklichung längerfristige Projekte unterstützt.
• Wir wollen all denen einen Stuhl am runden Tisch bereiten, die sich zurzeit alleine mühen, Konzepten, Webseiten und Applikationen, die im Sinne des Teilens stehen, zu kreieren, ja die für das Zusammenwirken alleine wirken. Wir wollen die fragmentierte Bewegungen, die in dem Kern des Teilen noch Zusammenhalt finden kann, zusammenbringen.
a) In Berlin: Die Bewegung der Free-Shops, Repair-Cafes, Volksküchen, Foodsharing, Couchsurfing, etc. in Verbindung bringen.
b) Tools und Templates kreieren, die das Teilen überall auf der Welt vereinfachen können.
• Mediale Verbreitung: Sommertreffen, WuppDays, WuppHaus, yunity
Gestaltung des Rahmens:
• Selbstorganisation
• Einladung an jede/n im Vorfeld Ideen für Themendiskussionen/Workshops/Vorträge einfließen zu lassen
Gefahr:
Auf dem Pfad in eine Welt, in der wir in Freude schafften und einander Freundschaft feiern, offenbarte sich im Wildwuchs, die ein oder andere Oase, an der die Bewegung chillte und reichliche Fülle genoss, die überfloss.
Ein Flow aus selbstbestimmten Menschen, die in ihren gemeinsamen Ideen Vertrauen zueinander finden und deshalb zusammenwirken, kann durch Hippie-Hedonismus und voluntourism gestört werden. Damit ist zum einen gemeint, dass die Lust an freiheitlichem Leben die Rechtschaffenheit überwiegt und zum anderen, dass das Mitwirken Mittel zum Zweck des Reisens ist.
Die WuppDays könnten folglich weniger dafür Raum bieten, dass Menschen sich für die Rechte anderer starkmachen und nach Wegen suchen, Freiheiten auszuweiten und für andere zugänglich zu machen. Vielmehr könnten die Reisenden in freilich beschwingter Atmosphäre ihren Erfahrungsdurst stillen, indem sie gänzlich in das Becken der Selbsterfahrung springen und in ihrer Selbstgerechtigkeit baden.
Thema Geldfreiheit:
Geldfreiheit – das klingt schön. Grenzenlos, hoch und weit, wir steh’n auf Freiheit, Hola Adieu! Doch welche Art von Freiheit ist hier eigentlich gemeint? Es ist die Freiheit von etwas, von Geld. Es ist eine abgrenzende Freiheit, die sich gegen das Geld stellt und aus einer wütenden Nothaltung heraus nach Alternativen verlangt: Bunkern, Tauschen, Spendenaufrufe, und, ja und auch Teilen.
Das Teilen für sich stellt die Freiheit für etwas dar. Sei es als Selbstzweck oder für die Gemeinschaft. Aus der Verwirklichung der Freiheit für das Teilen ergibt sich der Nebeneffekt weniger Geld zu benutzen.
Die Verwirklichung einer Gemeinschaft, die ohne Geld auskommt, ist ambitioniert und wird sich nicht aus dem Stehgreif umsetzen lassen können. Dafür gibt es zwei Gründe:
1. Individuen sind auf den WuppDays selbstbestimmt, d.h. im Bewusstsein ihrer Interessen tun Menschen, im Einklang mit Ihren Wertvorstellungen, dasjenige, das sie für erstrebenswert erachten. Sollte ein Mensch Ressourcen oder Dienstleistungen mit Geld kaufen und diese in das WuppHaus tragen, können andere, die auf Geld im WuppHaus verzichten möchten, nichts dagegen tun, als diesem Menschen ihre Sichtweise zu erklären.
2. Bestimmte Güter oder Dienstleistungen sind notwendig und müssen umgehend durch Geld gekauft werden, weil ihr Mangel die Gesundheit der Menschen im WuppHaus gefährdet. Wenn ein akuter Bedarf an bestimmten Nahrungsmitteln, Medikamenten oder Baustoffen besteht, und die Beschränkung ein Risiko für die Menschen im WuppHaus darstellt und keine Möglichkeit des Teilens sich erkenntlich zeigt, dann ist Geld eine schnelle oder vielleicht die einzig mögliche Lösung.
Mehr Details unter: Warum Geldfreiheit ein Gemeinschaftliches vorhaben ist. https://yunity.atlassian.net/wiki/pages/viewpage.action?pageId=78643219 (Bezieht sich explicit auf das WuppHaus, ist allerdings generell anwendbar).
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